Ralph Schraivogel studierte von 1977 bis 1982 an der Schule für Gestaltung Zürich und eröffnete anschliessend ein eigenes Studio in Zürich. Neben der Gestaltung von Akzidenzien, Logos und Erscheinungsbildern widmet er sich vor allem dem Kulturplakat. So entstanden für das Zürcher Studiokino Filmpodium zwischen 1996 und 2006 zahlreiche Plakate und Programmzeitschriften. Vom Museum für Gestaltung Zürich erhält Schraivogel seit 1984 wiederholt Aufträge für Plakate und Einladungskarten. Zwischen 1986 und 1989 entwarf er für das Kunsthaus Zürich Kataloge und Plakate, im Jahr 1991 eine Reihe von Plakaten für das Theater am Neumarkt Zürich. Weiter gehören zu seinen Auftraggebern das Jazzfestival Zürich, das Schaffhauser Jazzfestival sowie die Solothurner Literaturtage. Für das Festival des Afrikanischen Films Cinemafrica gestaltete Schraivogel acht Plakate, die zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen und international Beachtung fanden. Schraivogels experimentelle Plakate sind visuell unverwechselbar durch ihre komplexen Strukturmuster und den Umgang mit Fotografie sowie durch die Reduktion auf wesentliche Inhalte. Zehn Jahre nach Studienabschluss kehrte Schraivogel als Dozent an die heutige Zürcher Hochschule der Künste zurück, wo er bis 2001 unterrichtete. 2000/01 war er zudem als Gastprofessor an der Hochschule der Künste Berlin tätig, seit 2009 unterrichtet er an der Hochschule Luzern. Daneben leitet Schraivogel Workshops in Europa, Asien und in den USA und war Juror bei verschiedenen Graphic-Design- und Plakatwettbewerben. Mehrere Einzelausstellungen, unter anderem in Warschau, Osaka, Teheran, Paris, Tokio und Poznan brachten sein Werk einem grossen Publikum näher. Seine Arbeiten wurden auf vielen wichtigen Plakatbiennalen und -festivals ausgezeichnet. 2016 empfing Ralph Schraivogel den Schweizer Grand Pix Design des Bundesamts für Kultur. (Andrea Eschbach)