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Reinzeichnung perspektivisches Logo, Sulzer, 1933
Anton Stankowski
Reinzeichnung perspektivisches Logo, Sulzer,
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Die perspektivische Sulzer-Wortmarke, die wie eine Kumuluswolke vorbeizieht und das Sinnbild für reine Luft darstellt, ist wohl eine Erfindung des deutschen Grafikers Anton Stankowski (1906–1998), der sie so erstmals 1934 auf dem Umschlag einer Sulzer-Broschüre für Lüftungsanlagen verwendet hatte. Sie basiert jedoch auf einer mit dem Zürcher Hans Neuburg (1904–1983) um 1933 entwickelten flächigen Wortmarke.

Hans Neuburg erhielt um 1932 den Auftrag, die Werbemittel der Heizungs- und Lüftungsabteilung der Gebrüder Sulzer in Winterthur von Grund auf neu zu gestalten. Als Werbefachmann war dies sein erster Auftrag für eine Industriefirma, weshalb er für die Grafik den industriekundigen Anton Stankowski engagierte, den er von der Zürcher Werbeagentur Max Dalang her kannte. Dort hatte Neuburg bis 1929 als Texter gearbeitet, Stankowski bis 1933 als Fotograf und Grafiker. Zuerst unterzogen sie Sulzers Drucksachen und Werbemittel einer genauen Analyse, danach folgte deren Modernisierung mittels Einführung der schlichten Wortmarke und der durchgehenden Anwendung der Akzidenz Grotesk, einer der «saubersten» Groteskschriften. Damit bekam die Firma erklärterweise ein klares, «einheitliches Gesicht» mit «besonderem Charakter». Für die Fortentwicklung der Wortmarke war der von Stankowski gestaltete Umschlag einer Broschüre für Lüftungsanlagen wegweisend: Über einer schneeweissen Berglandschaft, Synonym für reine Luft, schwebte am blauen Himmel die perspektivisch modifizierte Sulzer-Wortmarke als weisse Kumuluswolke. Sie kam nach 1934 auch auf anderen Werbemitteln zur Anwendung und löste hier später die flächige Wortmarke ab. Je nachdem wurde sie mit oder ohne Rahmen, negativ oder positiv verwendet. Welcher Anteil Neuburg bei der Konzeption der Sulzer-Wortmarke zukommt, ist unklar. Gewiss ist, dass ihm die Zusammenarbeit mit Stankowski den Weg zum Gestalterberuf ebnete. (Barbara Junod)

Reinzeichnung perspektivisches Logo, Sulzer, 1933
Gestaltung: Anton Stankowski mit Hans Neuburg
Auftrag: Gebrüder Sulzer AG, Winterthur, CH
Material/Technik: Halbkarton; Gouache mit weisser Deckfarbe für Korrekturen; Farbstift-Notiz
14.8 × 20.9 cm
Donation: Till Neuburg
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Jörg Stürzebecher, «Gelsenkirchen Zürich Stuttgart – Voraussetzungen und Stationen der Gebrauchsgrafik bis 1940», in: Ulrike Gauss (Hg.), Stankowski 06, Ostfildern-Ruit 2006, S. 54–64 (vgl. vor allem S. 61, 63, 65)

Carlo Pirovano (Hg.), Hans Neuburg – 50 anni di grafica costruttiva, Milano 1982, S. 55, 60–61.

Richard Paul Lohse/Josef Müller-Brockmann/Carlo Vivarelli (Hg.), «Hans Neuburg», Teufen 1964, S. 39, 52.

Hans Neuburg, «Zeichen und Marken», in: Moderne Werbe- und Gebrauchsgrafik, Ravensburg 1960, S. 76–81.

Hans Neuburg-Coray, «Werbung für eine Industriefirma» (Sulzer), in: TM – Typographische Monatsblätter, 1935, Heft 9, S. 281–285.

Biografie
Anton Stankowski
Anton Stankowski
*1906 in Gelsenkirchen
†1998 in Esslingen am Neckar

Stankowski studierte nach einer Lehre und Gesellenjahren als Dekorations- und Kirchenmaler ab 1926 an der Folkwangschule in Essen bei Max Burchartz, wo neben Grafik und Typografie bereits Fotografie unterrichtet wurde. 1929 zog Stankowski nach Zürich und arbeitete im Reklameatelier von Max Dalang, in dem er auch ein Fotostudio einrichtete. In diesen Jahren stand er in intensivem Austausch mit progressiven Schweizer Gestaltern und Vertretern der Zürcher Konkreten. Stankowski vervollständigte in diesem Umfeld seine Gestaltungslehre. 1934 musste er die Schweiz verlassen und gelangte über einen Aufenthalt in Lörrach 1938 nach Stuttgart, wo er als selbstständiger Grafiker arbeitete. 1940 wurde er Soldat und verbrachte einige Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung fand Stankowski eine Anstellung als Schriftleiter, Grafiker und Fotograf bei der Stuttgarter Illustrierten. 1951 gründete er auf dem Killesberg ein eigenes grafisches Atelier. 1972 trat Karl Duschek in das grafische Atelier ein, das er ab 1975 auch leitete. Stankowski wandte sich ab Mitte der 1970er-Jahre zunehmend der Malerei zu. Stankowski unterrichtete zudem als Gastdozent in Ulm an der Hochschule für Gestaltung (HfG). 1983 gründete er die gemeinnützige Stankowski-Stiftung, die regelmässig Personen und Institutionen auszeichnet, die die Trennung von freier und angewandter Kunst und Gestaltung aufheben. Seine grafischen Umsetzungen für IBM, den Süddeutschen Rundfunk oder Standard Elektrik Lorenz (SEL) gewannen beispielhaften Charakter. (Andrea Eschbach)

Quelle:

Gauss, Ulrike, Stankowski-Stiftung (Hg.), Stankowski 06. Aspekte des Gesamtwerks, Ostfildern 2006.
www.nrw-museum.de/#/mehr/biografien/detailansicht/details/artists///anton-stankowski.html
www.stankowski-stiftung.de/deutsch/anton/stankowski.html

Portrait Anton Stankowski
Abbildung: wikipedia.org / Fotografie: unbekannt

Legenden

Reinzeichnung perspektivisches Logo, Sulzer, 1933, Gestaltung: Anton Stankowski mit Hans Neuburg, Donation: Till Neuburg
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Zeitungsinserat, Sulzer – Heizung Lüftung, 1933–1934, Gestaltung: Anton Stankowski mit Hans Neuburg
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Broschürenumschlag, Sulzer Lüftung, 1934, Gestaltung: Anton Stankowski
Abbildung: Stankowski-Stiftung

Werbeinserat, Sulzer Heizung – Lüftung, 1940, Gestaltung: Hans Neuburg, Donation: Till Neuburg
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Perspektivisches Logo, Sulzer, 1933, Gestaltung: Anton Stankowski mit Hans Neuburg, Donation: Till Neuburg
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Perspektivische Logoi, Sulzer, 1933, Gestaltung: Anton Stankowski mit Hans Neuburg, Donation: Till Neuburg
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Hans Neuburg – Logo und Signete

Der Werbetexter, Grafiker und Publizist Hans Neuburg (1904 – 1983) ist ein Pionier und Verfechter der konstruktiven Schweizer Grafik. Schon in den 1930er-Jahren prägt er den Begriff der Industriewerbung und beginnt für Firmen wie Sulzer oder Von Roll sachlich-informative «Firmengesichter» zu entwerfen, worin die Wortmarke und das Signet eine zentrale Rolle spielen. Dieser «schönen, aber schwierigen» Aufgabe geht er neben vielen anderen bis in die frühen 1970er-Jahre erfolgreich nach.