Das ist die eGuide-Nummer des Objekts. Sie finden sie in der Ausstellung bei ausgewählten Objekten.
Das ist die Standort-Nummer des Objekts.
Klicken Sie hier, um zum Hauptmenü zu gelangen.
Klicken Sie hier, um die Sprache zu ändern.
Klicken Sie hier, um die Schriftgrösse zu ändern und sich anzumelden.
Klicken Sie hier, um den Standort des Objekts anzuzeigen.
Vergrössern Sie Bilder mit zwei Fingern, rotieren Sie 360°-Bilder mit einem Finger. Schieben Sie ein Bild weg, um zum nächsten zu gelangen.
Klicken Sie hier für Hintergrundinformationen, Biografien, Legenden etc.
Klicken Sie hier, um sich Sprechtexte oder Tondateien anzuhören.
Teilen Sie ein Objekt.
Laden Sie es als PDF herunter.
Oder fügen Sie es zu den gespeicherten Objekten hinzu.
 
Kofferetikette, St. Moritz, um 1930
Walter Herdeg
Kofferetikette, St. Moritz,
Walter Herdeg,
*1059

Kofferetikette, St. Moritz,
um 1930

*1059
g1Q6
[{"lat":47.38288493325195,"lng":8.535715530671155},{"floor":"floorplan-ug"}]
UG
EG
1
2
2
Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
8031 Zürich
Museumsplan
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 94
8031 Zürich
Pavillon Le Corbusier
Höschgasse 8
8008 Zürich
Museumsplan
  • St. Moritz Walter Herdeg Kofferetikette
  • St. Moritz Walter Herdeg Kofferetikette
  • St. Moritz Walter Herdeg Kofferetikette
  • St. Moritz Walter Herdeg Kofferetikette
  • St. Moritz Walter Herdeg Kofferetikette
  • St. Moritz Walter Herdeg Kofferetikette
  • St. Moritz Walter Herdeg Kofferetikette
g1Q6
6
7
Text anhören
j

1937 schrieb St. Moritz Geschichte, als Kur- und Verkehrsdirektor Walter Amstutz das Sonnensymbol als Bildmarke in vier Varianten patentieren liess. Seiner Zeit weit voraus, erkannte er die Bedeutung eines einheitlichen visuellen Auftritts. Der Entwurf stammte vom Grafiker Walter Herdeg (1908–1995), der mit dem Sonnenemblem und dem schrägen Handschriftzug des Ortsnamens das erste Erscheinungsbild einer Tourismusdestination weltweit schuf.

St. Moritz im Oberengadin ist seit Generationen Impuls- und Taktgeber im Destinationen Marketing. Bis heute überrascht der mondäne Bergort mit Innovationen in Angebot und Vermarktung. Als Folge der Weltwirtschaftskrise blieb zu Beginn der 1930er Jahre eine internationale Kundschaft aus. Zudem gerieten etablierte Ferienorte wie St. Moritz durch die einheimische Konkurrenz zusätzlich unter Druck. Kurdirektor Amstutz nahm in der Folge eine konsequente Neupositionierung der Marke in Angriff: Er ersetzte den Schneehasen von Alex Walter Diggelmann durch die sphinxartige Sonne von Walter Herdeg und bewarb damit den Sommer- und den Wintertourismus. Das neue Emblem transportierte auf effiziente Weise universell verständliche Werte wie schönes Wetter, Wärme, Licht und Gesundheit. Mit dem Engagement eines der progressivsten Grafiker der damaligen Zeit, Walter Herdeg aus Zürich, wurden bei den Werbemitteln und im grafischen Auftritt mittels der Kombination von Fotomontage und humorvoller Illustration neue Massstäbe gesetzt. Ein selbstbewusstes, aktives und modisches Frauenbild oder humoristische Bildeinlagen wie der britische «Bobby»-Polizist adressierten eine fortschrittliche, weltoffene und auch ausländische Klientel. Mit teilweise eher abenteuerlichen Wortfindungen wie «Heidiland» oder «Top of the World» gelingt es St. Moritz bis heute, sich von den unzähligen anderen Bergdestinationen abzuheben. (Christian Brändle)

Kofferetikette, St. Moritz, um 1930
Gestaltung: Walter Herdeg
Auftrag: Kur- und Verkehrsverein St. Moritz
4.5 × 13.5 cm
Donation: Graphis Verlag, Zürich, CH
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
j
Literatur

Barbara Junod, «Die Sonne von St. Moritz: Walter Herdeg», in: Museum für Gestaltung (Hg.), 100 Jahre Schweizer Grafik, Zürich 2014, S. 184–187.

Biografie
Walter Herdeg
Walter Herdeg
*1908 in Zürich
†1995 in Zürich

Walter Herdeg studierte Grafik bei Ernst Keller an der Kunstgewerbeschule Zürich sowie bei Oskar H. W. Hadank an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. Danach arbeitete er im Büro von Hadank, einem Pionier der Verpackungs- und Markengestaltung. Ab 1930 führte Herdeg sein eigenes Atelier in Zürich, das auf Firmensignets spezialisiert war. Bereits 1933 entwarf er das bis heute gültige Weltkugel-Emblem für die Zeitschrift Weltwoche. Von 1930 bis 1938 war Herdeg Grafiker des Kur- und Verkehrsvereins St. Moritz und entwickelte für dessen Direktor Dr. Walter Amstutz das Sonnensignet mit dem schrägen Handschriftzug «St. Moritz», das 1930 das langjährige St. Moritzer Ortssymbol – ein Schneehase mit aufrechterem Namenszug – ersetzte. In diesen Jahren schuf Herdeg ein ganzes Universum an Geschäftsdrucksachen und Werbemitteln, die um das neue Sonnenemblem und den Schriftzug kreisen und entwickelte damit das erste kohärente Erscheinungsbild eines Ferienkurorts. Das Team Amstutz und Herdeg gründete 1938 das Reklamebüro und den Verlag Amstutz & Herdeg mit Sitz in Zürich. 1944 lancierten sie die berühmte internationale Zeitschrift Graphis. Ihre Zusammenarbeit endete 1964 mit Amstutz’ Ausscheiden aus dem Verlag. In der Folge lancierte Herdeg weitere erfolgreiche Jahrbücher wie Photographis (1973) und Graphis Posters (1966) und erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen. Den Umschlag von Graphis zu entwerfen, galt als grosse Ehre für Gestalter. In der Zeitschrift gab Herdeg führenden Gestaltern wie Pentagram, Chermayeff & Geismar, Herb Lubalin und Lou Dorfsman eine Plattform, präsentierte aber auch vielversprechende Newcomer. Das Museum für Gestaltung Zürich besitzt einen Teil des Archivs der Agentur Amstutz & Herdeg sowie des Graphis Verlags. (Andrea Eschbach)

Quelle:

Barbara Junod, «Die Sonne von St. Moritz», in: Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Grafik, Zürich 2014.
Sigi Odermatt, 100 + 3 Schweizer Plakate, Zürich 1998.
Willy Rotzler, «Ein Pionier der angewandten Grafik – Walter Herdeg zum 60. Geburtstag», in: Typografische Monatsblätter, 1968/1.
www.aiga.org/medalist-walterherdeg
www.typotheque.com/articles/walter_herdeg_editor_and_founder_of_graphis

Porträt Walter Herdeg
Abbildung: www.thinkinform.com / Fotografie: unbekannt

Legenden

Kofferetikette, St. Moritz, um 1930, Gestaltung: Walter Herdeg, Donation: Graphis Verlag, Zürich, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Kofferetikette, St. Moritz, 1930, Gestaltung: Alex Walter Diggelmann, Donation: Graphis Verlag, Zürich, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Signet, Die Sonne von St. Moritz, 1932, Gestaltung: Walter Herdeg, Donation: Graphis Verlag, Zürich, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Broschüre, St. Moritz Gästekarte, Sommer 1935, Gestaltung: Walter Herdeg, Donation: Graphis Verlag, Zürich, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Werbebroschüre (Sommer), St. Moritz, 1934, Gestaltung: Walter Herdeg, Donation: Graphis Verlag, Zürich, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Hotelprospekt (Winter), Vorder- und Rückseite, Badrutts Palace Hotel, 1934, Gestaltung: Walter Herdeg, Donation: Graphis Verlag, Zürich, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Werbeinserat (Winter), St. Moritz, 1937, Gestaltung: Walter Herdeg, Donation: Graphis Verlag, Zürich, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Walter Herdeg - St. Moritz

1937 schreibt St. Moritz Geschichte, als Kur- und Verkehrsdirektor Walter Amstutz das Sonnensymbol als Bildmarke in vier Varianten patentieren lässt. Seiner Zeit weit voraus, erkennt er die Bedeutung eines einheitlichen visuellen Auftritts. Der Entwurf stammt vom Grafiker Walter Herdeg (1908 – 1995), der mit dem Sonnenemblem und dem schräg gestellten Handschriftzug des Ortsnamens um 1930 das erste Erscheinungsbild einer Tourismusdestination weltweit erschaffen hat.