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Kissenplatte, Tanz, 1922–1924
Ernst Ludwig Kirchner
Kissenplatte, Tanz,
Ernst Ludwig Kirchner,
*1089

Kissenplatte, Tanz,
1922–1924

Ernst Ludwig Kirchner
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Museumsplan
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  • Tanz Ernst Ludwig Kirchner Kissenplatte
  • Tanz Ernst Ludwig Kirchner Kissenplatte
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Zu den Textilentwürfen Ernst Ludwig Kirchners (1880–1938) gehört auch die über und über mit Menschen bevölkerte Kissenplatte Tanz. Inhaltlich und formal steht die Arbeit in engem Zusammenhang mit seinem malerischen Werk.

Auf der Kissenplatte Tanz der frühen 1920er-Jahre setzte Ernst Ludwig Kirchner vier Artistinnen in einem Varieté ins Bild, die – von plaudernden Zuschauern umringt – ihre muskulösen Glieder spielen lassen. Die Aufmerksamkeit ist ganz auf die zentralen Figuren gerichtet. Die Bewegungsführung der Tänzerinnen, die sich in verschiedenen Stadien der Choreografie befinden, schaukelt sich mit den Aktivitäten der Gäste in den Kojen zu einer flimmernden Szene voller Leben auf. Kirchner fing diese cineastische Gleichzeitigkeit der verschiedenen Eindrücke gekonnt ein und unterstrich sie durch eine expressionistische Farbauswahl. Den Tanz wie auch tanzende Figuren – Männer wie Frauen – hat Kirchner als Thema über längere Zeit studiert. Ihre Körperlichkeit hat er in verschiedensten Medien festgehalten. Mit der Verlegung seines Wohnsitzes in die Davoser Berge wandte sich der Stadtmensch Kirchner 1917 den Motiven der Bergwelt und des alpinen Brauchtums zu, und aus dem visionären Maler von Berliner Strassenszenen und Figuren der Halbwelt entwickelte sich ein Landschaftsmaler. Offenbar floh er dennoch immer wieder aus der Bergeinsamkeit in das urbane Milieu. Auch das Kissen mit der Tanzszene belegt dies. Die in Davos ansässige Elsa Bosshart-Forrer hat es – neben weiteren textilen Arbeiten – für Kirchner in dichter Petit Point-Stickerei und in halluzinogener Farbigkeit in kongenialer Weise ausgeführt. (Sabine Flaschberger)

Kissenplatte, Tanz, 1922–1924
Entwurf: Ernst Ludwig Kirchner
Ausführung: Elsa Bosshart-Forrer
Material/Technik: Baumwolle, Wolle, Petit-Point-Stickerei
46.5 × 50 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Erika Billeter (Hg.), Kunstgewerbemuseum, Sammlungskatalog 1: Europäische Textilien, Zürich 1968 / o.J.

Legenden

Kissenplatte, Tanz, 1922–1924, Entwurf: Ernst Ludwig Kirchner, Ausführung: Elsa Bosshart-Forrer
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Kissenplatte, Alpsonntag, um 1928, Entwurf: Ernst Ludwig Kirchner, Ausführung: Elsa Bosshart-Forrer
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Chaiselonguedecke, Alpaufzug, 1926, Entwurf: Ernst Ludwig Kirchner, Ausführung: Lise Guyer
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Ernst Ludwig Kirchner und die Kopten

Ab 1917 lebte der Maler Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938) in Davos, wo Motive aus dem Brauchtum seine Werke zusehends beeinflussten. Auf der Kissenplatte Tanz setzt er in den frühen 1920er-Jahren dennoch städtische Artistinnen ins Bild. Die von Elsa Bosshart-Forrer in Petit-Point-Stickerei umgesetzte Szene lebt von der expressionistischen Farbauswahl und der cineastischen Bewegungsführung der muskulösen Glieder, während der Alpsonntag in der starken Staffelung der einzelnen Bildebenen als statische Idylle angelegt ist. Mit der koptischen Wirkerei aus dem 6. bis 8. Jahrhundert gehen diese modernen Bildfindungen eine unerwartete Beziehung ein. Die durch feinste Weberei gestalteten Flächen zeigen ekstatische Tänzerinnen und als Analogie zur Alpenfauna die Wasserwelt des Nil.