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Plakat, St. Moritz, 1937
Walter Herdeg
Plakat, St. Moritz,
Walter Herdeg,
*1052

Plakat, St. Moritz,
1937

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Museum für Gestaltung Zürich
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Museumsplan
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  • St. Moritz Walter Herdeg Plakat
  • St. Moritz Walter Herdeg Plakat
  • St. Moritz Walter Herdeg Plakat
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Walter Herdegs (1908–1995) Sonne ist wohl das weltweit erste Logo für eine Feriendestination. Zusammen mit dem ebenfalls umgehend geschützten schrägen Schriftzug «St. Moritz» war der Grafiker Taktgeber im Destinationenmarketing für die folgenden Generationen. Mit dem frühen Einsatz der Fotografie sorgte Herdeg gemeinsam mit dem Grafiker Herbert Matter (1907–1984) zudem für eine neue Ästhetik im Tourismusplakat der Vorkriegsjahre.

Walter Herdegs Plakat stammt von 1937. Im gleichen Jahr schrieb St. Moritz Geschichte, als der damalige Kur- und Verkehrsdirektor Walter Amstutz (1902–1997) das Sonnensymbol als Bildmarke in vier Varianten patentieren liess. Ergänzt mit dem farblich jeweils variierten Schriftzug des Ortsnamens, erhielt St. Moritz damit als erste Tourismusdestination weltweit ein visuelles Erscheinungsbild. Herdeg hatte bereits in den Vorjahren das Sonnenemblem und die schwungvolle Schrift mit handkolorierten Fotografien zu verführerischen Plakaten kombiniert. In diesem Plakat besticht die pyramidenförmige Komposition, die von der Sonne ausgeht und von ihren Strahlen weitergeführt wird. Die als Sternchen gesetzten Schneeflocken und der Schattenwurf der Schraubteller auf dem rechten Oberarm der Protagonistin verstärken die dekorative Verspieltheit des Plakats. Anders als die meisten seiner Zeitgenossen, die in leuchtenden Farblithografien die Schönheit der Natur und der pittoresken Orte feierten, konzentrierte sich Herdeg ganz auf den Menschen. Als sogenannter «Testimonial» zeugt dieser – ähnlich wie in Konsumplakaten schon immer üblich – für die Qualität des beworbenen Produkts. Das Glück von Winterferien in St. Moritz, von dem das strahlende Gesicht der jungen Frau erzählt, hatte sich schon 1864 herumgesprochen: Dass die ersten internationalen Touristen aus England kamen, davon berichtet Herdegs originelles Plakat von 1934 mit dem englischen Bobby in einer Schneelandschaft. (Bettina Richter)

Plakat, St. Moritz, 1937
Erscheinungsland: Schweiz
Gestaltung: Walter Herdeg
Auftrag: Verkehrsverein St. Moritz, CH
Material/Technik: Tiefdruck
101 × 63 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Grafik, Zürich 2014.

Biografie
Walter Herdeg
Walter Herdeg
*1908 in Zürich
†1995 in Zürich

Walter Herdeg studierte Grafik bei Ernst Keller an der Kunstgewerbeschule Zürich sowie bei Oskar H. W. Hadank an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. Danach arbeitete er im Büro von Hadank, einem Pionier der Verpackungs- und Markengestaltung. Ab 1930 führte Herdeg sein eigenes Atelier in Zürich, das auf Firmensignets spezialisiert war. Bereits 1933 entwarf er das bis heute gültige Weltkugel-Emblem für die Zeitschrift Weltwoche. Von 1930 bis 1938 war Herdeg Grafiker des Kur- und Verkehrsvereins St. Moritz und entwickelte für dessen Direktor Dr. Walter Amstutz das Sonnensignet mit dem schrägen Handschriftzug «St. Moritz», das 1930 das langjährige St. Moritzer Ortssymbol – ein Schneehase mit aufrechterem Namenszug – ersetzte. In diesen Jahren schuf Herdeg ein ganzes Universum an Geschäftsdrucksachen und Werbemitteln, die um das neue Sonnenemblem und den Schriftzug kreisen und entwickelte damit das erste kohärente Erscheinungsbild eines Ferienkurorts. Das Team Amstutz und Herdeg gründete 1938 das Reklamebüro und den Verlag Amstutz & Herdeg mit Sitz in Zürich. 1944 lancierten sie die berühmte internationale Zeitschrift Graphis. Ihre Zusammenarbeit endete 1964 mit Amstutz’ Ausscheiden aus dem Verlag. In der Folge lancierte Herdeg weitere erfolgreiche Jahrbücher wie Photographis (1973) und Graphis Posters (1966) und erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen. Den Umschlag von Graphis zu entwerfen, galt als grosse Ehre für Gestalter. In der Zeitschrift gab Herdeg führenden Gestaltern wie Pentagram, Chermayeff & Geismar, Herb Lubalin und Lou Dorfsman eine Plattform, präsentierte aber auch vielversprechende Newcomer. Das Museum für Gestaltung Zürich besitzt einen Teil des Archivs der Agentur Amstutz & Herdeg sowie des Graphis Verlags. (Andrea Eschbach)

Quelle:

Barbara Junod, «Die Sonne von St. Moritz», in: Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Grafik, Zürich 2014.
Sigi Odermatt, 100 + 3 Schweizer Plakate, Zürich 1998.
Willy Rotzler, «Ein Pionier der angewandten Grafik – Walter Herdeg zum 60. Geburtstag», in: Typografische Monatsblätter, 1968/1.
www.aiga.org/medalist-walterherdeg
www.typotheque.com/articles/walter_herdeg_editor_and_founder_of_graphis

Porträt Walter Herdeg
Abbildung: www.thinkinform.com / Fotografie: unbekannt

Legenden

Plakat, St. Moritz, 1937, Schweiz, Gestaltung: Walter Herdeg
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Logo, Die Sonne von St. Moritz,1932, Gestaltung: Walter Herdeg, Stempeldruck, Donation: Graphis Verlag, Zürich, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Plakat, St. Moritz, 1934, Schweiz, Gestaltung: Walter Herdeg
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Plakat, St. Moritz, 1934, Schweiz, Gestaltung: Walter Herdeg
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Walter Herdeg - St. Moritz

Schon 1937 lässt der Kur- und Verkehrsdirektor Walter Amstutz das Sonnensymbol als Bildmarke für St. Moritz patentieren. Der Entwurf dazu stammt von Walter Herdeg (1908 – 1995): Mit dem Sonnenemblem und dem Schriftzug des Ortsnamens schafft er das erste Erscheinungsbild einer Tourismusdestination weltweit. Gestalterisch vereint Herdeg die Fotomontage mit illustrativen Elementen. Das lachende Sonnengesicht und die strahlende Skifahrerin verbinden sich in diesem Plakat zu einer dynamischen Dreieckskomposition.