Nach einer Berufslehre als Dekorationsgestalterin in Luzern gestaltete Connie Hüsser die Schaufenster des Warenhauses Globus in Zürich. In dieser Zeit machte sie sich in der Zürcher Clubszene einen Namen, vor allem durch die thematischen Szenografien im legendären Club Reefer Madness, den sie zusammen mit dem Grafiker Cornel Windlin betrieb. 1997 gründete sie das Gestaltungsatelier Deluxe und bezog ein Ladenlokal an der Badenerstrasse, dessen Schaufenster fast 20 Jahre lang das Strassenbild prägte. Zeitgleich arbeitete Hüsser im Archiv des Magazins Ideales Heim und eignete sich designhistorisches Wissen an. Bald engagierte man sie auch als Stylistin bei Fotoshootings, unter anderem für die Zeitschrift Annabelle, bei der sie 2002 bis 2019 die Redaktion der Rubrik Wohntrends übernahm. Über die Jahre entwickelte Connie Hüsser die Fähigkeit, sich ankündigende Trends in einem räumlichen Arrangement einzufangen und Produkte in einer sorgfältig inszenierten Umgebung ästhetisch aufzuladen. Durch ihre Technik der Collage von vermeintlich Zufälligem entstehen dichte, performative Raumbilder. Seit 2004 vertraut ihr der Möbelproduzent Vitra sämtliche Styling-Aufträge an: Kataloge, Fotoshootings, die Inszenierung der Showrooms in Zürich und Weil am Rhein sowie die jährlichen Auftritte an der Mailänder Möbelmesse. Die gemeinsam mit Cornel Windlin entwickelte besondere Bildsprache der Vitra-Kataloge Select, Arrange (2004–2008) machte Schule in der Möbelbranche. Hüsser integrierte Vitra-Möbel in authentische Wohnsituationen und ästhetisierte damit das alltägliche Chaos. Zu ihren Kunden zählen des Weiteren Kostas Murkudis, Artek, de Sede und Vaarnii. Seit 2018 kuratiert Hüsser ihre eigene Ausstellung Objects with Love und fördert damit eine jüngere Gestaltergeneration. Die wechselnde Präsentation mit jeweils rund 50 Designobjekten wurde bereits an der Möbelmesse in Kortrijk, der Design Miami in Basel sowie an der École cantonale d’art de Lausanne (ECAL) gezeigt. Als erste Interior-Stylistin erhielt Hüsser 2019 den Schweizer Grand Prix Design des Bundesamtes für Kultur. Seit 2020 produziert und vertreibt das dänische Unternehmen Hay Hüssers erstes Serienprodukt – den rundgehäkelten Smiley-Putzschwamm Leo. (Sabina Tenti)