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Druckvorlage, Alphabet Brancher, 1971–72
Adrian Frutiger
Druckvorlage, Alphabet Brancher,
Adrian Frutiger,
*1031

Druckvorlage, Alphabet Brancher,
1971–72

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  • Alphabet Brancher Adrian Frutiger Druckvorlage
  • Alphabet Brancher Adrian Frutiger Druckvorlage
  • Alphabet Brancher Adrian Frutiger Druckvorlage
  • Alphabet Brancher Adrian Frutiger Druckvorlage
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Zähflüssige Druckfarbe inspirierte die von Adrian Frutiger (1928–2015) gestaltete Firmenschrift für Brancher. Die Mikrofilme beinhalten das fertige Alphabet und dienten als Vorlage für die Belichtung im Fotosatz. Mit ihnen wurden Beschriftungen für Druckfarbendosen und andere Produkte hergestellt.

In den 1960er-Jahren kamen Firmenschriften als Teil des Corporate Design immer mehr in Mode. Neben dem Logo gestaltete Adrian Frutiger deshalb oft zusätzlich noch eine Unternehmensschrift, so für die französische Elektrizitätsfirma EDF GDF, den Werkzeughersteller Facom (Logo von Lucette Girard) oder auch für den Druckfarbenhersteller Brancher. Für diesen überarbeitete Frutiger 1960 zuerst das bestehende Firmenlogo, den Bienenkorb, und erstellte damit Druck- und Werbematerial. Erst bei der Erweiterung des Unternehmens 1971 bekam er den Auftrag, neben einer erneuten Überarbeitung des Logos auch ein Firmenalphabet zu zeichnen. Der Bienenkorb erfuhr eine erneute Stilisierung, und in der Schrift nahm er die Formensprache des Bienenkorbs auf, indem er die Ecken der Zeichen ebenfalls abrundete. Die runden Ecken von Logo und Schrift erinnern ebenso an zähflüssigen Honig wie an zähflüssige Druckfarbe. Zeichnete Frutiger für EDF GDF noch ein Alphabet mit Gross- und Kleinbuchstaben, entstanden für Facom wie auch für Brancher Versalalphabete, welche nur für den Titelsatz gedacht waren. Bei Facom waren die Lettern «n» und «m» auch in Kleinbuchstabenform verfügbar. Das Alphabet der Brancher enthielt vom «n» und «m» nur die Kleinbuchstabenformen. Für Brancher entstand unter Mitarbeit von Bruno Pfäffli ein ganzes Corporate Design. Das Logo, die Schrift und die acht Firmenfarben wurden auf allen Briefschaften und Werbemitteln angewandt. Frutigers Logo ist noch heute in leicht modifizierter Form in Gebrauch. (Heidrun Osterer)

Druckvorlage, Alphabet Brancher, 1971–1972
Schriftentwurf: Atelier Frutiger + Pfäffli, Arceuil, FR / Adrian Frutiger
Mitarbeit: Hans-Jürg Hunziker
Auftrag: Société Brancher, Paris, FR
Material/Technik: Acetatfolie, retuschiert, geklebt
Schriftfamilie, -verwendung und -satztechnik: Alphabet Brancher, Firmenschrift, Klebsatz
Donation: Schweizerische Stiftung Schrift und Typographie, Bern, CH
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Heidrun Osterer, Philipp Stamm (Hg.), Adrian Frutiger Schriften. Das Gesamtwerk, Basel/Boston/Berlin, 2009, S. 198–200, 220–221, 230–231.

Biografie
Adrian Frutiger
Adrian Frutiger
*1928 in Unterseen bei Interlaken
†2015 in Bremgarten bei Bern

Adrian Frutiger zählt zu den wichtigsten Schriftgestaltern des 20. Jahrhunderts. Seine Ausbildung begann 1944 mit einer Schriftsetzerlehre bei der Otto Schlaefli AG in Interlaken und setzte sich 1949 mit einer dreijährigen Weiterbildung zum Typo-Grafiker bei Walter Käch und Alfred Willimann an der Kunstgewerbeschule Zürich fort. Seine Diplomarbeit über die Entwicklung der europäischen Schriften (Schrift, Écriture, Lettering) weckte das Interesse von Charles Peignot, der ihn 1952 nach Paris in die Schriftgiesserei Deberny & Peignot holte. Hier entwarf Frutiger bis 1960 mehrere Druckschriften, von denen die Méridien und die Univers die ersten sowohl für den Blei- wie für den Fotosatz (Lumitype) konzipierten Werksatzschriften waren. Die Univers ging als erste planmässig aufgebaute Schriftfamilie in die Geschichte der Drucktypen ein und besiegelte Frutigers weltweiten Ruhm. Im Lauf seiner Karriere war Frutiger, der 1961 sein eigenes Atelier in Paris gründete, in viele satztechnische Neuerungen involviert. So zeichnete er klassische Schriften für die Lumitype um, entwickelte von 1963 bis 1973 die Normschrift OCR-B und beriet Firmen wie IBM und Linotype bei der Entwicklung neuer Satzverfahren. In den 1970er-Jahren widmete er sich vermehrt Projekten der Signaletik, so etwa der Beschriftung der Pariser Métro (1973) oder derjenigen des Pariser Flughafens Roissy CDG. Aus der Flughafenschrift Roissy CDG (1970–1972), die sich in vielen internationalen Airports etablierte, entstand 1974 die erfolgreiche Druckschrift Frutiger, welche in der Schweiz zuerst für die Beschriftung der Postautos, dann für das Erscheinungsbild der PTT und später für jenes der Post eingesetzt wurde. Frutigers wesentliche Druckschriften sind die Méridien, Univers, Frutiger, Égyptienne F, Serifa, Versailles, Centennial, Avenir und die Vectora. Er entwarf auch zahlreiche Signete und Wortmarken. Sein Schriftwissen vermittelte er an der École Estienne (1952–1960), an der École nationale supérieure des arts décoratifs (1954–1968), in seinem Atelier und in seinen Publikationen. Für sein Lebenswerk bekam der 1992 in seine Heimat Zurückgekehrte zahlreiche internationale Ehrungen. Sein privates Archiv befindet sich in der Grafiksammlung des Museum für Gestaltung Zürich. (Barbara Junod)

Quelle:

Heidrun Osterer, Philipp Stamm (Hg.), Adrian Frutiger Schriften. Das Gesamtwerk, Basel/Boston/Berlin 2009.
Roxane Jubert, «Adrian Frutiger – Black and Light», in: Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Grafik, Zürich 2014.
Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), Les Suisses de Paris. Grafik und Typografie / Graphisme et typographie, Sammeln heisst forschen / Collection et recherche, Bd. 2, Zürich 2015.

Porträt Adrian Frutiger
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich, ZHdK / Fotografie: Hansueli Trachsel

Legenden

Druckvorlage, Alphabet Brancher, 1971–1972, Schriftentwurf: Atelier Frutiger + Pfäffli, Arceuil, FR / Adrian Frutiger mit Hans-Jürg Hunziker, Donation: Schweizerische Stiftung Schrift und Typographie, Bern, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Signetentwurf, Brancher, 1960, Gestaltung: Adrian Frutiger, Donation: Schweizerische Stiftung Schrift und Typographie, Bern, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Druckvorlage, Alphabet Brancher (Buchstabe m), 1971–1972, Schriftentwurf: Atelier Frutiger + Pfäffli, Arcueil, FR / Adrian Frutiger mit Hans-Jürg Hunziker, Donation: Schweizerische Stiftung Schrift und Typographie, Bern, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Druckvorlage, Alphabet Brancher (Buchstabe n), 1971–1972, Schriftentwurf: Atelier Frutiger + Pfäffli, Arcueil, FR / Adrian Frutiger mit Hans-Jürg Hunziker, Donation: Schweizerische Stiftung Schrift und Typographie, Bern, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Briefpapier, Brancher, 1970, Typografie: Bruno Pfäffli (Schrift: Adrian Frutiger), Donation: Bruno Pfäffli
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Adrian Frutiger - Facom, Brancher

Der Werkzeughersteller Facom sowie der Druckfarbenhersteller Brancher kommen in den 1960er-Jahren zuerst mit anderen Gestaltungsaufträgen zum Atelier Frutiger, bevor sie nach einiger Zeit der Zusammenarbeit das Potenzial einer eigenen Schrift erkennen und ein ganzes Firmenalphabet in Auftrag geben. Im Fall von Facom besteht bereits eine Wortmarke, an welche sich das Alphabet formal anlehnen kann. Bei Brancher dienen die Zähflüssigkeit von Druckfarbe und Honig als Inspirationsquelle.