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Besatzstück, (ohne Titel), um 700
unbekannt
Besatzstück, (ohne Titel),
unbekannt,
*1090

Besatzstück, (ohne Titel),
um 700

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UG
EG
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Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
8031 Zürich
Museumsplan
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 94
8031 Zürich
Pavillon Le Corbusier
Höschgasse 8
8008 Zürich
Museumsplan
  • (ohne Titel) unbekannt Besatzstück
  • (ohne Titel) unbekannt Besatzstück
  • (ohne Titel) unbekannt Besatzstück
  • (ohne Titel) unbekannt Besatzstück
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Gewirkte Besatzstücke der Kopten haben auf der Kleidung von Bestatteten wie auf textilen Grabbeigaben die Jahrhunderte überlebt. Mit grosser Meisterschaft hergestellt, erzählen sie in einem fantastischen Farben- und Musterschatz Episoden aus der realen wie auch der metaphysischen Welt.

Als koptische Textilien gelten Besatzstücke und Ausstattungstextilien aus dem Ägypten des 3. bis 10. Jahrhunderts. Während man mit «Kopten» bis heute Ägypter christlichen Glaubens bezeichnet, bedeutet «koptisch» in kultureller Hinsicht nicht primär christlich, sondern eher ägyptisch. Die aufwendig dekorierten Stücke haben sich als Grabbeigaben im Sand konserviert und ermöglichen heute den Einblick in die damalige Bilderwelt. Bei ihrer Auffindung wurden die längs verlaufenden Bordüren (Clavi) sowie die viereckigen und runden Zierstücke (Tabulae, Orbiculi und Sigilla) aus den undekorierten Leinengeweben der Tuniken herausgeschnitten. Ihre genaue Datierung bleibt trotz naturwissenschaftlicher Untersuchungsmethoden ein Problem, während sich die bisher praktizierte Datierung nach Kriterien des Stilwandels und dem Grad der Abstraktion als trügerisch erwiesen hat. Die monochrom in Purpur ausgeführte Schlitzwirkerei gehört zu den Tanz- und Jagdszenen und zeigt eine bewegte Gruppe fragmentierter Figuren, die sich – beinahe in der Manier eines Kippbildes – aus dem violetten Hintergrund herauskristallisieren. Die Wirkerei wurde mit Wolle auf Leinenkette ausgeführt, während die feinen weissen Umrandungen in der Technik der «fliegenden Nadel» eingestickt wurden. Für den äusseren Rahmen wählte man die «laufende Welle» aus Kreta, die mit verschiedenen Mäandern zu den beliebten Ornamenten hellenistischen Einflusses zählte. Als populäre Motive erwiesen sich ferner detailreiche naturalistische wie auch abstrahierte Tier- und Pflanzendarstellungen. Christliche Reiter mit Heiligenscheinen finden sich neben heidnischen Motiven wie geflügelten Eroten oder dem lebensfrohen Dionysos mit weinumranktem Stab. (Sabine Flaschberger)

Besatzstück einer koptischen Tunika, um 700
Entwurf/Ausführung: unbekannt
Material/Technik: Wolle, Leinen, Schlitzwirkerei
20 × 20 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
j
Literatur

Erika Billeter, Sammlungskatalog 2 – Aussereuropäische Textilien, Zürich 196x.

https://www.landesmuseum-stuttgart.de/sammlungen/forschung/koptische-textilien/

Legenden

Besatzstück einer koptischen Tunika, um 700, Entwurf/Ausführung: unbekannt
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Fragment einer koptischen Decke, um 500, Entwurf/Ausführung: unbekannt
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Fragment eines koptischen Clavus, um 500, Entwurf/Ausführung: unbekannt
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Zierstückfragmente eines koptischen Gewebes, um 700, Entwurf/Ausführung: unbekannt
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Teil einer koptischen Tunika, um 600, Entwurf/Ausführung: unbekannt
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Ernst Ludwig Kirchner und die Kopten

Ab 1917 lebte der Maler Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938) in Davos, wo Motive aus dem Brauchtum seine Werke zusehends beeinflussten. Auf der Kissenplatte Tanz setzt er in den frühen 1920er-Jahren dennoch städtische Artistinnen ins Bild. Die von Elsa Bosshart-Forrer in Petit-Point-Stickerei umgesetzte Szene lebt von der expressionistischen Farbauswahl und der cineastischen Bewegungsführung der muskulösen Glieder, während der Alpsonntag in der starken Staffelung der einzelnen Bildebenen als statische Idylle angelegt ist. Mit der koptischen Wirkerei aus dem 6. bis 8. Jahrhundert gehen diese modernen Bildfindungen eine unerwartete Beziehung ein. Die durch feinste Weberei gestalteten Flächen zeigen ekstatische Tänzerinnen und als Analogie zur Alpenfauna die Wasserwelt des Nil.