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Plakat, Cinémathèque Suisse – Jean Luc Godard, 1984
Werner Jeker
Plakat, Cinémathèque Suisse – Jean Luc Godard,
Werner Jeker,
*4018

Plakat, Cinémathèque Suisse – Jean Luc Godard,
1984

Werner Jeker
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  • Cinémathèque Suisse – Jean Luc Godard Werner Jeker Plakat
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Für sein Godard-Plakat von 1984 berief sich Werner Jeker (geb. 1944), Hauptvertreter des Westschweizer Fotoplakats, auf die klassischen Mittel des Swiss Style: Fotografie und Typografie ordnen sich in eine strenge Gesamtkomposition ein. Trotz des sachlichen Zugriffs enthält Jekers Plakat aber auch erzählerische Ebenen und bietet eine präzise Charakterisierung des einflussreichen Regisseurs.

Für Werner Jeker bildet die Gestaltung in Schwarz-Weiss die radikalste Form grafischen Ausdrucks. In vielen seiner Plakate verzichtet er daher auf jede weitere Farbgebung, so auch in seinem Godard-Plakat für die Cinémathèque in Lausanne. Für dieses verwendete er als Basis eine Fotografie des einflussreichen französisch-schweizerischen Regisseurs von Christian Coigny. Durch den leicht geneigten Kopf betont die Porträtaufnahme die Stirn- und Augenpartie Godards. Jeker beschnitt das Foto dicht unter den Augen und wiederholte diese hinter der markanten Brille noch zweimal. Der Haaransatz geht in den Schwarzraum über, der die gesamte obere Hälfte des Plakats einnimmt. Die hohe Stirn ist hier Sinnbild des Intellekts, die Verdreifachung der Augen symbolisiert die erweiterte Sehkraft des experimentellen avantgardistischen Filmemachers, die über das rein Sichtbare hinausgeht. Das Handwerk des Filmens, die Abfolge von Filmbildern und Schnitt wird durch die aneinandergereihten Bilder der Augenpartie und die Fortsetzung dieses Rhythmus’ durch die weissen, in regelmässigem Abstand gesetzten Linien am rechten Plakatrand assoziiert. Die serifenlose saubere Typografie ergänzt die klare grafische Gliederung des Plakats. Jeker gelang es damit auf unvergleichliche Weise, stilistische Strenge und erzählerische Ausführlichkeit zu verbinden. Mit dieser Erweiterung des Erbes des Swiss Style prägte er auch viele Gestalter der jüngeren Generation aus der Westschweiz. (Bettina Richter)

Plakat, Cinémathèque Suisse – Jean Luc Godard, 1984
Erscheinungsland: Schweiz
Gestaltung: Werner Jeker
Fotografie: Christian Coigny
Auftrag: Cinémathèque Suisse, Lausanne, CH
Material/Technik: Siebdruck
128 × 90.5 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Phaidon (Hg.), The Phaidon Archive of Graphic Design, Berlin 2012, ID K011

Biografie
Werner Jeker
Werner Jeker
*1944 in Mümliswil

Nach dem Besuch des Vorkurses an der Kunstgewerbeschule in Luzern und einer Ausbildung zum Grafiker bei Hugo Wetli arbeitete Werner Jeker in verschiedenen Werbebüros. 1972 eröffnete er in Lausanne sein eigenes Studio, 1984 gründete er mit Antoine Cahen und Claude Frossard ebendort Les Ateliers du Nord, ein interdisziplinäres Designunternehmen. Von 1974 bis 1986 hatte Jeker einen Lehrauftrag an der École des Beaux-Arts et dʼArt appliqué de Lausanne, der heutigen ECAL, inne und leitete auch das Departement Graphic Design. Von 1995 bis 1997 unterrichtete er an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, 1997/98 an der École national supérieure des Arts Décoratifs (ENSAD) in Paris. 1999 amtete Jeker als Art Director für Kommunikation anlässlich der Ernennung Weimars zur europäischen Kulturhauptstadt. Zwischen 2003 und 2007 war er Co-Leiter des Departements der Visuellen Kommunikation an der Hochschule der Künste Bern. Im Bereich der Buchgestaltung und des Plakats arbeitend, entwickelte Jeker eine eigenständige grafische Sprache, die vom Swiss Style beeinflusst ist und einen originellen Einsatz der Fotografie zeigt. Dafür erhielt er bereits 1988 vom International Center of Photography in New York den Preis Exceptional Use of Photography in Graphic Design zuerkannt. 1989 beteiligte sich Jeker am Wettbewerb für neue Schweizer Banknoten und wurde dafür mit dem ersten Preis geehrt, die Entwürfe wurden jedoch nicht ausgeführt. Zu den regelmässigen Auftraggebern seiner Kulturplakate zählen die Collection de l’Art Brut in Lausanne, die Fotostiftung Schweiz in Winterthur, das Genfer Kammerorchester, das Musée de l’Élysée in Lausanne, Phaidon Press und das Théâtre Vidy in Lausanne. Jeker gelingt mit seinen intelligenten Fotoplakaten eine immer wieder überraschende Synthese von Bild und Text. Den Plakaten liegt ein klares Raster zugrunde, in das Fotografie, Typografie und Farbtonalität eingepasst werden. Trotz stilistischer Strenge zeichnen sich Jekers Plakate auch durch taktile Sinnlichkeit und poetische Kraft aus. (Bettina Richter)

Quelle:

Rotzler, Willy u.a. (Hg.), Das Plakat in der Schweiz, Schaffhausen 1990.
He, Jianping, The Master of Design. Werner Jeker, Berlin 2006.

Portrait Werner Jeker
Abbildung: https://agenda.culturevalais.ch/de/event/show/5769 / Fotografie: Jean Mayerat

Legenden

Plakat, Cinémathèque Suisse – Jean Luc Godard, 1984, Schweiz, Gestaltung: Werner Jeker
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Fotografie: unbekannt
Quelle: http://lepetitseptieme.ca/2013/10/31/mai-en-decembre-godard-en-abitibi-parole-au-peuple/jean-luc-godard/