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Buch, 1979 – Eine Art Geschichte, Band 2, 1979
Hans-Rudolf Lutz
Buch, 1979 – Eine Art Geschichte, Band 2,
Hans-Rudolf Lutz,
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Buch, 1979 – Eine Art Geschichte, Band 2,
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Museum für Gestaltung Zürich
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Museumsplan
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  • 1979 – Eine Art Geschichte, Band 2 Hans-Rudolf Lutz Buch
  • 1979 – Eine Art Geschichte, Band 2 Hans-Rudolf Lutz Buch
  • 1979 – Eine Art Geschichte, Band 2 Hans-Rudolf Lutz Buch
  • 1979 – Eine Art Geschichte, Band 2 Hans-Rudolf Lutz Buch
  • 1979 – Eine Art Geschichte, Band 2 Hans-Rudolf Lutz Buch
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Als Alternative zu den gängigen Geschichtsbüchern mit ihren Meta-Erzählungen gab der Zürcher Gestalter Hans-Rudolf Lutz (1939–1998) 1980 ein zweibändiges Geschichtsbuch über das Jahr 1979 heraus, welches Alltagsgeschichte aus Tageszeitungen rekonstruierte und ausgewählte Ereignisse visuell kommentierte.

Der kulturengagierte Gestalter und Typografielehrer Hans-Rudolf Lutz gründete 1966 seinen eigenen Verlag in Zürich. Über einen Zeitraum von 30 Jahren publizierte und gestaltete er hierfür zahlreiche Bücher. Während die ersten noch seine Faszination für die lokale Kunst zeigten, wurden die folgenden zunehmend von politischen Themen bestimmt. 1980 veröffentlichte er sein eigenes Geschichtsbuch über das Jahr 1979 in zwei Bänden. Es war der Versuch einer anderen Art der Geschichtsschreibung. Abseits der grossen Metaerzählungen beleuchtet das Doppelbuch die Alltagsgeschichte in einem klar abgesteckten Feld. Der erste Band ist eine Kompilation von Einzelseiten aus fünf Tageszeitungen, die 1979 in Zürich erschienen sind. Für jeden Tag (ausser Sonntag) hatte Lutz eine Seite pro fünf Zeitungen ausgewählt, die er weltpolitisch oder lokal als relevant erachtete. Aus jeder Seite schnitt er ein 10 x 15 cm grosses Feld aus, das er auf das Buchformat vergrösserte. Aus den Vergrösserungen konstruierte er den zweiten Band. Die vergrösserten Ausschnitte verstand Lutz als visuelle Kommentare zu den hauptsächlich verbalen Nachrichten des ersten Bandes. Das parallele Lesen sollte den Blick für das zu wenig Wahrgenommene schärfen. So erweckt die Vergrösserung des Bruderkusses zwischen dem sowjetischen Staatschef Leonid Breschnew und dem DDR-Chef Erich Honecker infolge des grob aufgelösten Bildrasters den Eindruck eines flüchtigen Moments. Lutz machte also die Vergänglichkeit von Geschichte(n) visuell erfahrbar. (Barbara Junod)

Buch, Doppelseite, 1979 – Eine Art Geschichte, Band 2 (Ausschnitt links: Marylin Monroes Bein, Ausschnitt rechts: Bruderkuss Breschnew-Honecker), 1980
Konzept und Gestaltung: Hans-Rudolf Lutz
Herausgabe: Hans-Rudolf Lutz
Druckerei: Ropress Genossenschaft, Zürich, CH
Verlag: Verlag Hans-Rudolf Lutz, Zürich, CH
29.4 × 20.8 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Hans-Rudolf Lutz, Typoundso, 2. Aufl., Zürich 1997 (1996), S. 112–147.

Hans-Rudolf Lutz, Ausbildung in typografischer Gestaltung, Zürich 1986, S. 104–113.

Hans-Rudolf Lutz, 1979, eine Art Geschichte, 2 Bde., Zürich 1980.

Biografie
Hans-Rudolf Lutz
Hans-Rudolf Lutz
*1939 in Zürich
†1998 in Zürich

Hans-Rudolf Lutz absolvierte von 1955 bis 1959 eine Lehre als Schriftsetzer in der Druckerei Orell Füssli. Danach arbeitete er beim Typografen Arthur Kümin und später in der Druckerei Anton Schöb. 1961 verliess Lutz die Schweiz, um durch Europa und Nordafrika zu reisen. Nach seiner Rückkehr besuchte er 1963 an der Schule für Gestaltung Basel einen einjährigen Kurs für typografische Gestaltung bei Emil Ruder und Robert Büchler. Von 1964 bis 1966 arbeitete Lutz im Studio von Albert Hollenstein in Paris, wo er als Leiter der Gruppe «expression typographique» die typografischen Möglichkeiten des damals neuen Fotosatzes auslotete und den Handwerkern die gestalterischen Grundlagen in Abendkursen vermittelte. Ab 1966 führte Lutz ein eigenes Atelier in Zürich. Im selben Jahr gründete er den Hans-Rudolf Lutz Verlag und nahm eine Stelle als Fachlehrer für Schriftsatz an der Schule für Gestaltung Zürich an, wo er mit kurzer Unterbrechung über dreissig Jahre lang unterrichtete. Lutz beteiligte sich zudem ab 1971 am Aufbau der F + F-Schule für experimentelle Gestaltung in Zürich. Sein Hauptsitz als Lehrer für Typografie und interdisziplinäre Gestaltung lag jedoch ab 1968 bis zu seinem Tod in Luzern. 1977 konzipierte Lutz für die Typografischen Monatsblätter eine Serie plagiierter Zeitschriftentitel, mit denen er zeigte, dass der visuelle Auftritt immer «mitgelesen» wird – eine Erkenntnis, die er auch seinen Studenten in der Schweiz, in Edmonton (CA), Columbus/Ohio und Providence/Rhode Island (USA) sowie in Bremen (DE) mit auf den Weg gab. Von 1967 bis 1980 gestaltete Lutz die Bücher des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) an der ETH Zürich sowie zahlreiche Kunst- und Politbücher im Eigenverlag. In den 1980er- und 1990er-Jahren machte er sich zudem als Herausgeber und Autor von Lehr- und Bilderbüchern einen Namen. Ausbildung in typografischer Gestaltung (1987), Die Hieroglyphen von heute (1990) und Typoundso (1996) gehören zu den wichtigsten. Daneben trat Lutz auch als visueller DJ der Musikgruppe UnknownmiX auf. (Andrea Eschbach)

Quelle:

Hans-Rudolf Lutz, Ausbildung in typografischer Gestaltung, Zürich 1987.
Hans-Rudolf Lutz, Typoundso, Zürich 1996.
Friedrich Friedl, Nicolaus Ott, Bernard Stein, Typography, Köln 1998.
Barbara Junod, «Untersuchung und Experiment: Hans Rudolf-Lutz und Wolfgang Weingart», in: Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Grafik, Zürich 2014.
http://lutz-verlag.ch/about/
www.eyemagazine.com/feature/article/reputations-hans-rudolf-lutz.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Rudolf_Lutz
http://www.definitiv-zuerich.ch/bands/-/id/62/b/unknownmix

Porträt Hans-Rudolf Lutz
Abbildung: lutz-verlag.ch / Fotografie: unbekannt

Legenden

Doppelband, zwei komplementäre Doppelseiten, 1979 – Eine Art Geschichte, 1 und 2 (jeweils links: Monroe, jeweils rechts: Bruderkuss), 1980, Konzept und Gestaltung: Hans-Rudolf Lutz
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Buchumschlag, 1979 – Eine Art Geschichte, Band 1, 1980, Konzept und Gestaltung: Hans-Rudolf Lutz
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Buch, Doppelseite, 1979 – Eine Art Geschichte, Band 1 (links: Inserateseite, rechts: Titelseite Blick), 1980, Konzept und Gestaltung: Hans-Rudolf Lutz
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Buchumschlag, 1979 – Eine Art Geschichte, Band 2, 1980, Autor: Hans-Rudolf Lutz, Herausgabe: Hans-Rudolf Lutz, Typografie: Hans-Rudolf Lutz, Druckerei: Ropress Genossenschaft, Zürich, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Buch, Doppelseite, 1979 – Eine Art Geschichte, Band 2 (Pornomontage), 1980, Konzept und Gestaltung: Hans-Rudolf Lutz
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Hans-Rudolf Lutz – Verlag

Der visuelle Gestalter Hans-Rudolf Lutz (1939 –1998) gründet 1966 seinen eigenen Verlag in Zürich. Bis 1998 erscheinen rund 33 Bücher. Die ersten widmet er lokalen Künstlern. Danach werden die Inhalte auch politisch: 1971 gibt er der umstrittenen Zürcher Gestaltungsschule F + F eine Plattform, 1972 dem sozialkritischen Fotografen Luc Chessex, und 1980 publiziert er sein eigenes Geschichtsbuch. Zudem ist er Mitglied der Verlagsgenossenschaft und gestaltet jahrelang die gta-Buchreihe der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.