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Studienarbeit, Foto optisches Experiment mit dem Buchstaben M, 1965
Wolfgang Weingart
Studienarbeit, Foto optisches Experiment mit dem Buchstaben M,
Wolfgang Weingart,
*1006

Studienarbeit, Foto optisches Experiment mit dem Buchstaben M,
1965

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Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
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Museumsplan
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  • Foto optisches Experiment mit dem Buchstaben M Wolfgang Weingart Studienarbeit
  • Foto optisches Experiment mit dem Buchstaben M Wolfgang Weingart Studienarbeit
  • Foto optisches Experiment mit dem Buchstaben M Wolfgang Weingart Studienarbeit
  • Foto optisches Experiment mit dem Buchstaben M Wolfgang Weingart Studienarbeit
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Wolfgang Weingart im Gespräch, Ausstellungsdokumentation
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Mit dem Buchstaben «M» setzte sich Wolfgang Weingart (geb. 1941) erstmals 1962 – parallel zu seiner Schriftsetzerausbildung in Stuttgart – künstlerisch forschend auseinander. Das Thema beschäftigte ihn erneut im Unterricht von Emil Ruder in Basel, wo er 1965 foto-optisch manipulierte «M»-Zeichen kreierte.

Erste Erfahrungen im Schriftsetzen machte Wolfgang Weingart an der Merz-Akademie in Stuttgart. Diese vertiefte er während seiner Schriftsetzerlehre in der Stuttgarter Druckerei Ruwe (1960–1963). Hier entstanden in den freien Stunden seine ersten Experimente mit Schriftkreisen und in Holz geschnittenen Buchstaben, wovon ihn vor allem das «M» interessierte. Das «M» beschäftigte ihn erneut 1965 im Unterricht bei Emil Ruder in Basel. Dort suchte er für seine Jahresarbeit nach weiteren «M»-Formen, die das Schriftenrepertoire des Setzkastens erweiterten. Diesmal mit Einbeziehung foto-optischer Verfahren in der Dunkelkammer. So manipulierte er das «M» aus Adrian Frutigers Alphabet der Univers, indem er es foto-optisch verunschärfte und damit den 20 Schnitten dieser gut lesbaren Textschrift einen unscharf verfetteten 21. Schnitt hinzufügte – ein ironischer Kommentar zur Univers, die er für zu komplex hielt und deren letzter Schnitt damals noch fehlte. In einem anderen Experiment baute sich Weingart einen Würfel, auf dessen Seitenflächen der Buchstabe «M» in gleicher Grösse gedruckt war und den er in unterschiedlichen Stellungen mit seiner Rolleiflex fotografierte. Die so entstandenen «M»-Zerrbilder vergrösserte er ab Negativ und montierte sie zu fünf «M»-Sequenzen. Das erklärende Schema zum Experiment publizierte er 1970 in den Typografischen Monatsblättern TM. Die «M»-Zerrbilder dienten ihm für weitere Bildkompositionen, die er 1967 und 1970 in den TM und 1971 als Druckmappe veröffentlichte. (Barbara Junod)

Studienarbeit (AGS Basel), Foto-optisches Experiment mit dem Buchstaben M, 1965
Gestaltung: Wolfgang Weingart
Schriftentwurf und Typografie: Wolfgang Weingart
Material/Technik: Fotocollage
Donation: Wolfgang Weingart
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Barbara Junod, «M Zeichenbilder», in: Weingart Typografie. Ausstellungstexte und Forschungsbericht, Begleitheft zur Ausstellung, Zürich 2014, o.S.

Wolfgang Weingart, Typography. My Way to Typography /Wege zu Typographie, Baden 2000, S. 94, 100, 232–265.

Wolfgang Weingart/Peter von Kornatzki, «M. Thematische Veränderungen – Bilder machen oder Kommunikation?», in: Typografische Monatsblätter 3 (1967), S. 205–216.

Biografie
Wolfgang Weingart
Wolfgang Weingart
*1941 in Salemertal

Wolfgang Weingart besuchte von 1958 bis 1960 die Merz-Akademie in Stuttgart, wo er erstmals mit dem Schriftsetzen in Berührung kam. Es folgte eine Lehre als Schriftsetzer in der Stuttgarter Druckerei Ruwe, deren Hausgrafiker ihn mit der Schweizer Typografie vertraut machte. Schon seine Lehrstücke zeigten Merkmale der Schweizer Typografie: der unbedruckte Raum, der mitgestaltet wird, der Bezug der Elemente zueinander sowie die klare, asymmetrische Gliederung und formale Reduktion. Zur wichtigen Inspirationsquelle wurde auch die Grafik der «expressiven» Moderne eines El Lissitzky oder Kurt Schwitters. Von 1964 bis 1965 bildete sich Weingart an der Kunstgewerbeschule Basel bei Emil Ruder und Armin Hofmann weiter. Hier erlernte er die gestalterischen Grundlagen, experimentierte mit dem Buchstaben M und setzte autodidaktisch Kompositionen aus manipulierten Buchstaben sowie Blei- und Messinglinien im Hochdruck um. 1969 publizierte er sein typografisches Manifest in Form einer expressiven Blattserie, worin er den modernen Mythos der optimalen Lesbarkeit in Frage stellte. Mitte der 1970er-Jahre waren für ihn die Möglichkeiten des Hochdrucks ausgereizt. Er begann, Bild und Schrift mittels transparenter Lithofilme zu überlagern und nahm damit das digitale Sampling des postmodernen New Wave vorweg. Seit 1968 vermittelte Weingart sein typografisches Wissen an der Weiterbildungsklasse für Grafik der Schule für Gestaltung Basel, wo er 1984 den ersten Apple-Macintosh-Computer einführte und die Verbindung analoger und digitaler Techniken förderte. Sein Unterricht wie auch seine weltweit gehaltenen Vorträge und Workshops prägten mehrere Generationen von Gestalter/innen. Weingart war von 1978 bis 1999 Mitglied der Alliance Graphique Internationale (AGI) und wurde für sein Lebenswerk mehrfach international ausgezeichnet: 2005 bekam er vom Massachusetts College of Art in Boston den Ehrendoktor der freien Künste, 2013 erhielt er die AIGA-Medaille und 2014 den Grand Prix Design des Bundesamts für Kultur. 2011 schenkte Weingart einen Teil seines Archivs dem Museum für Gestaltung Zürich, das ihm ein Forschungsprojekt und 2014 die erste Einzelausstellung in der Schweiz widmete, die 2016 und 2017 in überarbeiteter Form durch China tourte. (Barbara Junod)

Quelle:

Barbara Junod, Sigrid Schade (Hg.), Wolfgang Weingart: Typography in Context (Swiss National Science Foundation Research Project 2012–2013), https://www.zhdk.ch/file/live/18/1840a2238f4315c40626fd05b5b7f5186d60a5d2/20170201092234_58919aca51435.pdf. 
Institute for Cultural Studies in the Arts, Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), Weingart Typografie, Zürich 2014. (Red. Barbara Junod)
Barbara Junod, «Untersuchung und Experiment: Hans Rudolf-Lutz und Wolfgang Weingart», in: Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Grafik, Zürich 2014.

Porträt Wolfgang Weingart
Abbildung: Archiv ZHdK / Fotografie: Umberto Romito

Legenden

Studienarbeit, Foto-optisches Experiment mit dem Buchstaben M, 1965, Gestaltung: Wolfgang Weingart, Donation: Wolfgang Weingart
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Studienarbeit, Foto-optisches Experiment mit dem Buchstaben M, 1965, Gestaltung: Wolfgang Weingart, Donation: Wolfgang Weingart
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Würfel, M-Würfel, Reproduktion 2014 (Original 1965), Entwurf: Wolfgang Weingart
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Sonderdruck Typografische Monatsblätter Nr. 11 1970, Rückseite, Schema M-Würfel-Experiment, 1970, Gestaltung und Typografie: Wolfgang Weingart, Donation: Wolfgang Weingart
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Druckgrafisches Blatt, 1967/1969: 'M. Thematische Veränderungen' – Blatt 13, 1971, Gestaltung und Typografie: Wolfgang Weingart, Donation: Wolfgang Weingart
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Typografische Monatsblätter Nr. 11 1970, Doppelseite, Wozudennochtypographie, 1970, Gestaltung und Typografie: Wolfgang Weingart, Donation: Wolfgang Weingart
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Wolfgang Weingart – «M»-Studien

Mit dem Buchstaben «M» setzt sich Wolfgang Weingart (geb. 1941) erstmals 1962 – parallel zu seiner Schriftsetzerausbildung in Stuttgart – künstlerisch forschend auseinander. Das Thema beschäftigt ihn erneut im Unterricht von Emil Ruder in Basel, wo er für seine Jahresarbeit, die er 1966 in Buchform vorlegt, neue «M»-Formen mittels foto-optischer Verfahren kreiert. Aus diesen «M»-Formen, die ihm als Satzmaterial dienen, komponiert er «M»-Zeichenbilder, die er von 1967 bis 1971 publiziert.Mit dem Buchstaben «M» setzt sich Wolfgang Weingart (geb. 1941) erstmals 1962 – parallel zu seiner Schriftsetzerausbildung in Stuttgart – künstlerisch forschend auseinander. Das Thema beschäftigt ihn erneut im Unterricht von Emil Ruder in Basel, wo er für seine Jahresarbeit, die er 1966 in Buchform vorlegt, neue «M»-Formen mittels foto-optischer Verfahren kreiert. Aus diesen «M»-Formen, die ihm als Satzmaterial dienen, komponiert er «M»-Zeichenbilder, die er von 1967 bis 1971 publiziert.