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Zeitschrift, Typografische Monatsblätter 11, 1973 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein – Kurt Schwitters: 1924, 1973
Wolfgang Weingart
Zeitschrift, Typografische Monatsblätter 11, 1973 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein – Kurt Schwitters: 1924,
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Zeitschrift, Typografische Monatsblätter 11, 1973 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein – Kurt Schwitters: 1924,
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  • Typografische Monatsblätter 11, 1973 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein – Kurt Schwitters: 1924 Wolfgang Weingart Zeitschrift
  • Typografische Monatsblätter 11, 1973 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein – Kurt Schwitters: 1924 Wolfgang Weingart Zeitschrift
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  • Typografische Monatsblätter 11, 1973 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein – Kurt Schwitters: 1924 Wolfgang Weingart Zeitschrift
  • Typografische Monatsblätter 11, 1973 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein – Kurt Schwitters: 1924 Wolfgang Weingart Zeitschrift
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Wolfgang Weingart im Gespräch, Ausstellungsdokumentation
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Wolfgang Weingart (geb. 1941) verwandelte die Umschläge der Typografischen Monatsblätter von 1972 und 1973 in «Lern-Umschläge», auf denen er Thesen und Lehrsätze bekannter Theoretiker und Gestalter zur Diskussion stellte, diese grafisch frech interpretierte und dadurch besser verständlich machte.

Wolfgang Weingart wirkte seit 1967 über 30 Jahre lang bei den Typografischen Monatsblättern TM mit. Die Zeitschrift publizierte auch Ergebnisse aus seinem Unterricht. Eines Tages schlug Weingart der Beilagenkommission vor, aus den TM-Umschlägen «Lern-Umschläge» zu machen. Denn ihm war aufgefallen, dass viele Gestalter Kommunikationsbegriffe verwendeten, ohne diese wirklich zu verstehen. Sein Konzept bestand darin, der Leserschaft Thesen und Lehrsätze von Theoretikern und Praktikern vorzustellen und diese gestalterisch provokativ zu kommentieren. So bewilligt, entwarf Weingart innerhalb von zwei Jahren 14 Umschläge für die TM-Jahrgänge 1972 und 1973, die er von Hand setzte und clichierte. Beim vorletzten Heft 11/1973 zitierte er eine These von Kurt Schwitters (1924): «Typographie kann unter Umständen Kunst sein.» Entsprechend gestaltete er den Umschlag künstlerisch, was er mit Regelbruch gleichsetzte. In mehreren Entwürfen störte er die Lesbarkeit der handgesetzten These durch ein überlagertes silbernes Gitter. Die silberne Farbe hatte er Otl Aichers Grafik für die Münchner Olympiade (1972) entlehnt. Beim finalen Enwurf verwendete er anstelle des Gitters eine alte Schablone mit Spritzmuster, die er clichierte und silbern über die schwarze Typografie druckte. Die silbernen Vollflächen erzeugte er im Linoldruck. Die Beilagenkommission bewilligte die Ausführung aller Umschläge. Diese wurden für die erhöhte Auflage mit belichteten und geäzten Zinkplatten gedruckt. (Barbara Junod)

Zeitschriftenumschlag, Typografische Monatsblätter 11, 1973 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein (Zitat: Kurt Schwitters 1924), 1973
Gestaltung: Wolfgang Weingart
Herausgabe: Schweizerischer Typographenbund, Bern, CH
Druck: Zollikofer & Co. AG, St. Gallen, CH
Redaktion: Rudolf Hostettler
Material/Technik: Papier, Buchdruck
29.7 × 23 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Barbara Junod, «Untersuchung und Experiment: Hans-Rudolf Lutz und Wolfgang Weingart», in: Museum für Gestaltung (Hg.), 100 Jahre Schweizer Grafik, Zürich 2014, S. 74–79.

Wolfgang Weingart im Gespräch mit Barbara Junod, 8. Juni 2012.

Wolfgang Weingart, Typography. My Way to Typography / Wege zu Typographie, Baden 2000, S. 392–413.

Wolfgang Weingart, «Warum und wie die TM-Umschläge für 1972 und 1973 entstanden sind» (mit einer Collage von Christa Zelinsky), in: Typografische Monatsblätter 10 (1973), S. 663–670.

Biografie
Wolfgang Weingart
Wolfgang Weingart
*1941 in Salemertal

Wolfgang Weingart besuchte von 1958 bis 1960 die Merz-Akademie in Stuttgart, wo er erstmals mit dem Schriftsetzen in Berührung kam. Es folgte eine Lehre als Schriftsetzer in der Stuttgarter Druckerei Ruwe, deren Hausgrafiker ihn mit der Schweizer Typografie vertraut machte. Schon seine Lehrstücke zeigten Merkmale der Schweizer Typografie: der unbedruckte Raum, der mitgestaltet wird, der Bezug der Elemente zueinander sowie die klare, asymmetrische Gliederung und formale Reduktion. Zur wichtigen Inspirationsquelle wurde auch die Grafik der «expressiven» Moderne eines El Lissitzky oder Kurt Schwitters. Von 1964 bis 1965 bildete sich Weingart an der Kunstgewerbeschule Basel bei Emil Ruder und Armin Hofmann weiter. Hier erlernte er die gestalterischen Grundlagen, experimentierte mit dem Buchstaben M und setzte autodidaktisch Kompositionen aus manipulierten Buchstaben sowie Blei- und Messinglinien im Hochdruck um. 1969 publizierte er sein typografisches Manifest in Form einer expressiven Blattserie, worin er den modernen Mythos der optimalen Lesbarkeit in Frage stellte. Mitte der 1970er-Jahre waren für ihn die Möglichkeiten des Hochdrucks ausgereizt. Er begann, Bild und Schrift mittels transparenter Lithofilme zu überlagern und nahm damit das digitale Sampling des postmodernen New Wave vorweg. Seit 1968 vermittelte Weingart sein typografisches Wissen an der Weiterbildungsklasse für Grafik der Schule für Gestaltung Basel, wo er 1984 den ersten Apple-Macintosh-Computer einführte und die Verbindung analoger und digitaler Techniken förderte. Sein Unterricht wie auch seine weltweit gehaltenen Vorträge und Workshops prägten mehrere Generationen von Gestalter/innen. Weingart war von 1978 bis 1999 Mitglied der Alliance Graphique Internationale (AGI) und wurde für sein Lebenswerk mehrfach international ausgezeichnet: 2005 bekam er vom Massachusetts College of Art in Boston den Ehrendoktor der freien Künste, 2013 erhielt er die AIGA-Medaille und 2014 den Grand Prix Design des Bundesamts für Kultur. 2011 schenkte Weingart einen Teil seines Archivs dem Museum für Gestaltung Zürich, das ihm ein Forschungsprojekt und 2014 die erste Einzelausstellung in der Schweiz widmete, die 2016 und 2017 in überarbeiteter Form durch China tourte. (Barbara Junod)

Quelle:

Barbara Junod, Sigrid Schade (Hg.), Wolfgang Weingart: Typography in Context (Swiss National Science Foundation Research Project 2012–2013), https://www.zhdk.ch/file/live/18/1840a2238f4315c40626fd05b5b7f5186d60a5d2/20170201092234_58919aca51435.pdf. 
Institute for Cultural Studies in the Arts, Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), Weingart Typografie, Zürich 2014. (Red. Barbara Junod)
Barbara Junod, «Untersuchung und Experiment: Hans Rudolf-Lutz und Wolfgang Weingart», in: Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Grafik, Zürich 2014.

Porträt Wolfgang Weingart
Abbildung: Archiv ZHdK / Fotografie: Umberto Romito

Legenden

Zeitschriftenumschlag, Typografische Monatsblätter 11, 1973 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein (Zitat: Kurt Schwitters 1924), 1973, Gestaltung: Wolfgang Weingart
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Entwurf Zeitschriftenumschlag, Typographie kann unter Umständen Kunst sein, um 1973, Gestaltung: Wolfgang Weingart, Donation: Wolfgang Weingart
Abbildung:. Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Entwurf Zeitschriftenumschlag, 3 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein, um 1973, Gestaltung: Wolfgang Weingart, Donation: Wolfgang Weingart
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Entwurf Zeitschriftenumschlag, 4 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein, 1973, Gestaltung: Wolfgang Weingart, Donation: Wolfgang Weingart
Abbildung:. Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Entwurf Zeitschriftenumschlag, 4 – Typographie kann unter Umständen Kunst sein, 1973, Gestaltung: Wolfgang Weingart, Donation: Wolfgang Weingart
Abbildung:. Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Zeitschrift, Typographische Monatsblätter 10, 1973 – Warum und wie die TM-Umschläge für 1972 und 1973 entstanden sind., Gestaltung und Text: Wolfgang Weingart
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Wolfgang Weingart – Umschläge

Über 30 Jahre lang wirkt Wolfgang Weingart (geb. 1941) beratend und gestaltend bei den Typografischen Monatsblättern mit. Für die Jahrgänge 1972 und 1973 konzipiert und gestaltet er 14 Umschläge als provokative Lehrstücke für Typografen und Lehrlinge. Er nennt sie «Lern-Umschläge». Denn die hier zitierten Thesen und Lehrsätze bekannter Theoretiker und Gestalter sollen die Leserschaft – dank Weingarts frecher Visualisierung – zum kritischen Denken anregen.